«

»

Feb 26

Anonymisierungsdienste: Tor

In der Reihe der Anonymisierungsdienste beschäftige ich mich heute mit Tor. Tor ist im Gegensatz zu den VPN Anbietern komplett kostenlos, dafür aber auch sehr langsam. Downloads sind mit Tor zwar möglich, aber nicht zu empfehlen. Tor anonymisiert in erster Linie TCP Verbindungen und ist dabei ziemlich sicher, wenn man bestimmte Sachen beachtet. Tor basiert auf das Pinzip des „Onion Routing“ und wird seit dem Jahr 2000 entwickelt. Seit 2004 finanziert sich das Projekt nur noch über private Spenden.

Das Programm funktioniert so, das man sich einen Clienten auf den Rechner läd und startet. Dieser verbindet sich dann mit den Tor Netzwerk. Dabei wird der verschlüsselte Traffic über drei verschiedene voneinander unabhängige Server geschickt. Diese Server nennt man auch „Nodes“. Einzig der Exit Node weiß, auf welche Seiten sie zugreifen. Die beiden anderen Nodes und auch ihr Provider kann den Weg nicht zurückverfolgen bzw. ermitteln, auf welcher Seite sie sich bewegen oder was sie machen. Der Exit Node kennt zwar ihre Ausstiegsseite, kann aber nicht zurückverfolgen von wo aus und mit welcher IP sie zugreifen.

Am sichersten ist es, wenn man sich auf der Seite von Tor torprojekt.org das für Sie passende Bundle herunterläd. Das Archiv wird einfach entpackt und bei Linux Mint mit Klick auf start-tor-browser ausgeführt.

 

Vidalia Control Panel:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beachten sie hierbei, das nur der sich nun öffnende Browser mit Tor anonymisiert ist. Greifen sie mit ihren eigenen Browser auf das Internet zu, geht ohne vorige Einstellungen der Traffic deanonimisert über die Bühne. Beachten sie außerdem, das sie möglichst Seiten nur verschlüsselt aufrufen (https) da der Exit Node sonst möglicherweise ihre Kommunikation mitschneiden könnte. Tor bietet auch sogenannte Hidden Services an, die sie nur mit verbundenenem Tor aufrufen können. Jedoch empfehle ich Ihnen sich dort eher nicht umzusehen, da gibt es vor allem nur menschlichen Dreck. Von Drogen über Waffen bishin zu KiPo.

Fazit:

Tor ist wahrscheinlich die sicherste Methode, sich zu anonymisieren, wenn man alles richtig anstellt. Jedoch ist die Geschwindigkeit so gering, das sich keine Downloads lohnen. Tor ist wohl vor allem für Aktivisten, Informanten und Journalisten gedacht, die sich so sicher anonymisieren können. Nachteil bei Tor sind in meinen Augen auch die Hidden Services. Es ist wirklich extrem was da alles für menschlicher Müll angeboten wird und aufgrund der guten Anonymisierung für Strafverfolgungsbehörden auch nur sehr, sehr schlecht zu entfernen ist.