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Feb 07

Mail Programme für Linux Mint

Auf der Suche nach dem für mich passenden Mailprogramm habe ich die eine oder andere Software ausprobiert. Meine Erfahrungen mit den verschiedenen Programmen möchte ich an dieser Stelle wiedergeben. Ich hoffe meine Liste hilft euch ein wenig, das für euch beste Emailprogramm zu finden. Die meisten dieser Programme habe ich eine Woche im Produktiveinsatz getestet um mich am Ende für das Programm zu entscheiden, welches meine Bedürfnisse am besten deckt. Ich kann es schon vorweg nehmen. Ich bin bei Thunderbird geblieben, welches ich schon vor dem Test auf meinem System eingesetzt habe. Auch wenn -vor allem- Evolution mir meine Entscheidung nicht leicht gemacht hat. Aber genug davon, hier nun die von mir getesteten Email Programme:

Evolution

Evolution verfügt über ein sehr großen Funktionsumfang und arbeitet sehr gut unter Gnome. Bis vor kurzem war Evolution das Standard Email Programm von Ubuntu. Ab Version 11.10 setzt man aber dort -wie auch bei Linux Mint- auf Thunderbird.

Die Arbeitsoberfläche von Evolution ist sehr aufgeräumt. Es sind mehrere IMAP Konten konfigurierbar. Probleme hatte ich jedoch mit POP3 Konten. Hier konnte ich nur ein Konto einrichten, weitere wollte Evolution nicht aufnehmen. Unten links sind das Adressbuch, Kalender und Notizen verlinkt und gut zu erreichen. einer der größten Nachteile von Evolution ist meiner Meinung nach, die Trägheit. Es dauert im Vergleich zu den anderen Email Programmen ewig bis Evolution startet. Und auch sonst wirkt alles ein wenig träge. Auch hatte ich Probleme damit, das in der Anzeige der Email alles in grau gehalten ist, was das lesen in meinen Augen erschwert. Ich habe vergeblich eine Möglichkeit gesucht um die Farbe zu ändern. Anscheinend ist das in Evolution nicht vorgesehen. Ansonsten aber ist Evolution ein sehr umfangreiches Emailprogramm mit Adressbuch, Kalender, Notizen und noch den einen oder anderen Feature, was der eine oder andere benötigen kann. Könnte man die Farbeinstellungen ändern und würde Evolution nur etwas flotter reagieren, wäre es mein Standard Email Programm. Evolution läßt sich einfach über die Softwareverwaltung installieren.

Thunderbird

Thunderbird ist der vorinstallierte Emailclient unter Linux Mint und sollte den meisten ein Begriff sein. Programmiert und rausgegeben wird Thunderbird von Mozilla, die sich auch für den Firefox verantwortlich zeigen. Mit der neusten Version wird Thunderbird zwar weiterentwickelt, aber nicht mit dem Tempo, wie es in der Vergangenheit geschehen ist. Es wurden Programmierer vom Projekt abgezogen. Das bedeutet jedoch nicht, das Thunderbird Gefahr läuft schon bald eingestellt zu werden. Dies wurde von Mozilla so versichert.

Thunderbird kommt mit einer sehr aufgeräumten Arbeitsoberfläche daher und bringt auch ein Adressbuch mit. Es sind IMAP und POP3 Konten nutzbar. Jedoch habe ich gelesen, das Thunderbird Probleme machen kann, wenn man tausende Emails verwaltet. Die Ladezeiten sollen dabei ins unermessliche steigen. Für den normalen Desktop Nutzer mit vielleicht ein paar Hundert Emails wird man aber nicht vor solche Probleme gestellt. Auch ansonsten arbeitet Thunderbird sehr flott. Hervorzueheben ist wie beim Browser Firefox, die Erweiterbarkeit von Thunderbird. Es gibt mittlerweile hunderte Plugins die das arbeiten mit Thunderbird erleichtern. Aufgrund der einfachen Konfiguration, der Übersichtlichkeit und der Schnelligkeit ist Thunderbird mein Standard Email Programm. Da Thunderbird in Linux Mint bereits vorinstalliert ist, braucht man hier nichtsds weiter installieren.


Claws

Claws ist flexibel, schnell und erweiterbar. Claws ist ein Fork von Sylpheed und absiert auf GTK+.

So aufgeräumt Claws auch wirkt, ich hatte enorme Probleme meine IMAP Konten unter Claws einzurichten. Da haben Evolution und vor allem Thunderbird klar die Nase vorn. Hat man aber erstmal alles zum laufen bekommen, erhält man mit Claws einen wirklich leichtgewichtigen Emailclienten, der auch von seinen Funktionen erweiterbar ist. Claws kann über die Softwareverwaltung installiert werden.


Geary

Auch Geary ist ein recht leichtgewichtiger Emailclient und stammt von den Entwicklern der Bildverwaltung Shotwell. Auch wenn Geary für Gnome 3 entwickelt wurde, kann man diesen Emailclient aber auch auf jeden anderen Desktop einsetzen.

Geary lässt sich ganz gut einrichten, verwaltet aber ausschließlich IMAP Konten, sowie verschiedene Webdienste wie Google Mail ect. POP3 Konten lassen sich mit Geary nicht verwalten. Ich persönlich mag das Design von Geary nicht sonderlich. Auch wenn der Emailclient wirklich flott und leichtgewichtig ist. Auch Geary läßt sich über die Softwareverwaltung installieren.

Opera

Opera Mail ist der fünfte und letzte Emailclient den ich hier vorstellen möchte. Es sei erwähnt, das sich Opera Mail nur lohnt, wenn man eh den Browser Opera nutzt, da dieser dort integriert ist.

Opera Mail sieht klasse aus, läßt sich sehr einfach konfigurieren und ist zudem noch richtig schnell. Selbst IMAP Konten mit tausenden Mails lassen sich gut mit Opera Mail verarbeiten. Das einzig „dumme“ ist tatsächlich, das sich Opera Mail, so ich nicht etwas übersehen habe, nur in Verbindung mit dem Browser von Opera nutzen läßt. Wer es schon Opera nutzt, wird mit dem Emailclienten sicherlich eine Anwendung finden, die ihn zufrieden stellen kann. Wer sich noch unsicher ist und wo es prinzipiell möglich ist, auch den Opera Browser zu verwenden, sollte sich den Mailclienten ruhig mal näher anschauen. es lohnt sich.

Fazit

Es gibt noch den einen oder anderen weiteren Emailclienten für Linux. Ich für meinen Teil habe mich lediglich auf die prominentesten Vertreter konzentriert. Wie eingangs schon erwähnt schnitt Thunderbird insgesamt am besten ab, dicht gefolgt von Evolution. Opera Mail wäre sicherlich mein Standardclient, wenn er „selbständig“ nutzbar wäre und nicht so eng mit dem Opera Browser verzahnt. Denn so ist er für mich wertlos. Claws ist wirklich mühsam zu konfigurieren und Geary sagt mir vor allem optisch nicht zu. Von daher fielen die beiden bei mir raus. Aber macht euch selbst ein Bild. Installiert den einen oder anderen Clienten und probiert rum. Sie lassen sich alle so problemlos deinstallieren, wie sie zu installieren sind.